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Vespatechnik Vespatechnik Vespa PX Lusso mit einer Warnblinkanlage nachrüsten
Vespatechnik Vespatechnik Vespa PX Lusso mit einer Warnblinkanlage nachrüsten
Vespa PX Lusso mit einer Warnblinkanlage nachrüsten
Bei meiner gelben Touren PX (Lusso Modell mit Elektrostarter und Batterie) habe ich eine Warnblinkanlage nachgerüstet, da dies die Sicherheit bei einer Panne wesentlich erhöht, vor allem im Dunkeln! Die Grundlage für den Umbau bildet der Warnblinkerschalter des französischen Vespa PX, welcher bei den meisten einschlägigen Vespashops online erhältlich ist.
Es gibt drei Varianten der Verschaltung:
1. Einfacher Austausch des Schalters
Hier wird lediglich der Schalter ausgetauscht und 1:1 wie der Alte verdrahtet. Man erhält eine Warnblinkanlage, welche jedoch nur bei laufendem Motor funktioniert.
2. Umbau auf das Blinkrelais der PX alt
Jetzt wird der Strom von der Batterie abgegriffen und die Warnblinkanlage funktioniert auch bei ausgeschaltetem Motor, jedoch grundsätzlich immer, d.h. jeder kann sie jederzeit einschalten. Die Lösung bringt Variante 3.
3. Umrüstung auf Blinkrelais PX alt, sowie zusätzliches Relais
Der Kontrollstrom des Spannungsreglers bei eingeschalteter Zündung wird abgegriffen und schaltet die Warnblinkanlage "aktiv". So funktioniert sie bei ausgeschaltetem Motor, jedoch nur mit eingeschalteter Zündung!
Bei meiner PX Lusso habe ich die dritte Variante umgesetzt. Variante 1 macht in meinen Augen keinen Sinn, den die häufigste Ursache für eine Liegenbleiben ist ein Problem mit dem Motor. Bleibe ich wegen einem Motordefekt liegen, nutzt mir eine Warnblinkanlage nichts, welche nur bei laufendem Motor funktioniert. Variante 2 funktioniert prima, nur möchte ich verhindern, dass Jedermann an meiner Vespa herum spielen kann und diese dann blinkend in der Gegend steht. Ursprünglich hatte ich Variante 2 umgesetzt, so dass ich das zusätzliche Relais für Variante 3 ergänzt habe.
Die Umsetzung habe ich mir selbst überlegt, ich denke es ist eine einfache und funktionelle Lösung!
Da alle drei Varianten aufeinander aufbauen, erkläre ich alle Schritte und jeder, der sich eine Warnblinkanlage nachrüsten möchte, kann entscheiden, welche er davon umsetzt.
Variante 1
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Benötigtes Material:
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| Zuerst wird der alte Schalter abgeschraubt und heraus gezogen. Der Kabelbinder, welcher den Kabelast fixiert wird durchtrennt. Mit dem Lötkolben werden die Lötstellen erhitzt und die Kabel bei geschmolzenem Zinn abgezogen. |
Bild 1: Verlötete Kabel des originalen Lichtschalters |
| Der französische Schalter besitzt zur Kabelbefestigung Schraubhülsen. Die Kabel müssen also nicht wieder verlötet werden. Sie werden 1:1 auf den neuen Schalter geklemmt. D.h. obere Reihe von links nach rechts (Ansicht wie auf Bild 1) rosa, braun, weiß; untere Reihe von links nach rechts rot, weiß-blau, lila. Anschließend kann der Schalter wieder eingesetzt und verschraubt werden. Die Warnblinkanlage Variante 1 ist jetzt Funktionstüchtig! |
Bild 2: Der fertig montierte Warnblinkerschalter |
Variante 2
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Zusätzlich benötigtes Material:
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Schaltplan Variante 2 |
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Die linke Seitenhaube muss abgenommen werden und, falls vorhanden, das Reserverad. Die Batterie wird abgeklemmt und durch lösen des Spanngummis entnommen. Um an das Blinkrelais zu gelangen, müssen die vier Schrauben des Batteriehalters gelöst werden. Das Relais (grünes Kunststoffgehäuse) steckt rechts in einem Gummihalter. Es wird nach unten heraus gezogen und kann entnommen werden.
Kabelbelegung:
Grün und grau auf "C" = Wechselstromeingang
Um die Lichtmaschine nicht so stark zu belasten, blinken die vorderen und hinteren Blinker bei der Lusso abwechselnd. Dazu werden die Abgänge "L1" und "L2" abwechselnd getaktet. Der Blinkerschalter schließt zwar die Stromkreise der Blinker vorne und hinten der jeweils gewählten Fahrzeugseite, es liegt jedoch nur auf einem Stromkreis gleichzeitig Spannung an. Die Kontrollleuchte blinkt hierbei zusammen mit dem hinteren Blinker. |
Bild 3: Das Blinkrelais der Vespa PX Lusso |
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Das Blinkrelais der PX alt besitzt die Anschlüsse "X" = Gleichstromeingang, "P" = Kontrollleuchte und "L" = Ausgang. Die Kabel werden wie in Bild 4 gezeigt aufgesteckt. Weiß auf "L", rot-weiß auf "P" und "X" wird mit Gleichspannung versorgt. Die benötigte Spannung wird direkt vom Pluspol der Batterie abgezweigt. Hierzu dient ein rotes Kabel mit 1,5 mm² Querschnitt. Flachstecker aufpressen und mit Schrumpfschlauch isolieren. Das andere Ende wird am Sicherungskasten angeschlossen, siehe nächster Schritt. Zur Befestigung des PX alt Relais kann man sich entweder den Gummihalter der PX alt besorgen oder, wie ich es gemacht habe, den Halter der Lusso mit einem Kabelbinder zusammenziehen (siehe Bild 4). |
Bild 4: Das Blinkrelais der PX alt |
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Ich habe mir aus dem Zubehör einen Sicherungskasten mit zwei Steckplätzen besorgt und den originalen Sicherungskasten (links vom Spannungsregler, kleiner Kasten mit transparentem Deckel) ausgetauscht. So hat meine Blinkanlage eine eigene Sicherung mit ebenfalls 8 A. Der originale Kabelkasten besitzt zwei Anschlüsse, ein breiter Flachstecker (ein rotes Kabel), welcher über das Startrelais von der Batterie kommt und einen schmalen Flachstecker (zwei rote Kabel), welcher den Kontrollstrom zum Zündschloss führt, sowie den Ladestrom für die Batterie liefert.
Anschluss wie folgt:
Linke Sicherung oben: Batterie (ehem breiter Flachstecker) und Brücke
Die Brücke dient dazu, die rechte Sicherung mit Strom von der Batterie zu versorgen.
Hinweis: Das Zweite rote Kabel der rechten Sicherung unten ist die Speiseleitung für meine 12 V Steckdose im Handschuhfach!
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Bild 5: Sicherungskasten mit zwei Steckplätzen |
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Als letzter Schritt muss noch die Kontrolllampe im Tacho angepasst werden. Deren Masseanschluss läuft mit Reservelampe und Tankanzeige über eine gemeinsame Leiterbahn. Da es hier eine Verbindung zwischen Gleichstrom- und Wechselstromkreis gäbe, blinkt die Kontrolllampe nur bei ausgeschaltetem Motor. Bei laufendem Motor funktioniert sie nicht und die Tankanzeige wird gestört!
Um das Problem zu beheben wird als Erstes die Lenkkopfabdeckung abgenommen. Man dreht die Blinkerkontrolllampe nach links und zieht sie aus dem Tacho. Betrachtet man sich deren Fassung genau, so sieht man zwei Metallfähnchen, welche auf die Leiterbahnen im Tacho greifen. Eine der Beiden muss entfernt werden. Ich habe hierzu einen Seitenschneider benutzt. Wichtig ist, dass kein Kontakt mehr zu der Leiterbahn hergestellt werden kann. Anschließend lötet man hinten am freien Stück der Leiterbahn (gleiche Seite!!!) ein schwarzes Kabel an (1 mm², ca. 20 cm Länge). Dieses wird der neue Masseanschluss. Zum Schutz der Lötstelle habe ich noch einen passenden Schrumpfschlauch über den eckigen Teil der Fassung geschrumpft. Jetzt kann man die Birne wieder in den Tacho drehen.
Wichtig: Die Seite mit der entfernten Blechlasche muss außen sein, nicht zur Tachomitte. Die Leiterbahn, welche von der Mitte kommt ist der Pluspol (rot-schwarze Kabel vom Relais).
Das angelötete schwarze Kabel muss auf Masse gelegt werden. Ich habe es hierzu am Scheinwerfer angeklemmt (Klemme 31). Der Lenker kann wieder zusammen gebaut werden. |
Bild 6: Modifizierte Kontrollleuchte |
Damit wäre Variante 2 umgesetzt. Sowohl Blinker, als auch die Warnblinkanlage, funktionieren nun auch bei ausgeschaltetem Motor, so wie es bei der PX alt Serie ist. Vorausgesetzt die Batterie ist geladen...
Variante 3
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Zusätzlich benötigtes Material:
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Schaltplan Variante 3 |
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Dreht man das Zündschloss der PX Lusso auf "On", wird die dort anliegende Spannung über das rot-weiße Kabel auf den Pol "C" des Spannungsreglers übertragen. Der Regler erkennt dadurch, dass die Zündung eingeschaltet ist und stellt die Verbindung zwischen Fahrzeugelektrik und Batterie her. Bei ausgeschalteter Zündung wird so ein Entladen der Batterie verhindert. Diesen Schaltvorgang mache ich mir bei Version 3 zu Nutzen, um meine Warnblinkanlage gegen unbefugtes Einschalten zu sichern, indem ich die auf "C" anliegende Spannung nutze, um durch ein 2. Relais Spannung auf das Blinkrelais zu geben. Zündung aus = Blinkrelais spannungsfrei; Zündung an = Blinkrelais versorgt.
Zuerst habe ich am Regler das rot-weiße Kabel abgezogen und den Stecker abgeschnitten. Hier wird zusammen mit einem neuen 1 mm² Kabel, Länge ca. 15 cm (idealerweise auch rot-weiß), ein Flachstecker aufgepresst. Dieser wird am Zusatzrelais auf Klemme 85 gesteckt. Das andere Ende des neuen Kabels wird mit einem Flachstecker ausgestattet und auf "C" am Regler gesteckt.
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Bild 7: Zusatzrelais |
| Das rote Kabel am Sicherungskasten, linke Sicherung oben (Bild 5), welches vom Startrelais kommt, wird auf Klemme 87 am Relais gelegt. Hierzu wieder einen Flachstecker aufpressen, ebenfalls mit einem neuen, 2. Kabel (ich habe grau genommen, 1,5 mm², ca. 25 cm). Das Ende des neuen Kabels wird wieder zurück zum Sicherungskasten geführt und auf die linke Sicherung oben (Bild 5) gelegt, wo vorher das rote Kabel war. Als nächstes wird die Brücke entfernt (sonst wäre das Relais ohne Wirkung) und stattdessen ein Kabel (1,5 mm², rot, ca. 25 cm) von der rechten Sicherung oben auf Klemme 30 am Zusatzrelais gelegt. Zum Schluss braucht das Relais noch einen Masseanschluss. Hierzu habe ich von Klemme 86 am Relais ein Kabel (1 mm², schwarz, ca. 15 cm) mit einem Kabelschuh direkt mit dem Relais und der Karosserie verschraubt. |
Bild 8: Variante 3 fertig |
Jetzt können die Kabel noch ordentlich sortiert werden. Dann den Batteriehalter wieder montieren, Batterie einsetzen und die Warnblinkanlage testen.
Fertig!
Hinweis:
Ich selbst bin auch nur Hobbyschrauber und kein gelernter Zweiradmechaniker. Deswegen kann ich auch keine Verantwortung über Schäden etc. übernehmen, die bei der Durchführung der in der Rubrik "Technik" geschilderten Vorgänge, wie montieren/ demontieren, einstellen, warten, überholen, etc. entstehen könnten. Seht es mehr als Tipp, wie man es machen kann. Alles was hier zeige und beschreibe habe ich selber so angewendet und getestet. Es hat funktioniert. Solltet ihr Fragen oder Probleme haben, mailt mir!